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Gastbeitrag: West Coast Trail von CATCAR (Cathrin und Carsten)

Nach einem Jahr mit neuen traumhaften Paddeltouren im Hintern, wollten Cathrin und ich wieder einmal etwas für die Beine tun und entschlossen uns doch endlich den Sagen umwobenen WESTCOAST-TRAIL auf Vancouver Island zu erkunden. Unser gemeinsamer Freund Andy Schäfer begleitete uns auf dieser nicht gerade einsamen aber dennoch auf ihre Weise super Reise deren Erfahrungen wir gerne nachträglich hervorholen.
Schon während der kurzen Planungsphase wurde uns klar dass sich der Trail mittlerweile sehr großer Beliebtheit erfreut. Egal, unsere kleine Dreipersonengruppe wollte die Herausforderung wie sie kam. Und sie kam….
Als wir am ersten Mai 08 die Einweisung durch die Nationalparkwacht am nördlichen Trailhead erhalten hatten und um diverse Dollars leichter waren empfing uns der Trail mit besten Bedingungen.
Hier nun ein paar Impressionen..
Wir waren noch nicht wirklich warm als uns schon das erste von 33 Leitersystemen ins Schwitzen brachte. Da Saisonbeginn war und die Restaurationsarbeiten durch die Verwaltung so gut wie abgeschlossen, konnte man sich mit etwas Phantasie vorstellen wie diese einfachen Konstruktionen am Saisonende …….aussahen und den der sie im Dauerregen erklomm. :

Es empfing uns Urwald mit zum Teil umgekippten Baumriesen deren Lianen artige Äste sich über die Jahre in leuchtend grüne Moose gehüllt hatten. Anhand dessen konnte man erahnen wie viel Niederschlag im Jahr hier nieder ging. Wir nutzen die vielen Pausen um mit erhobenem Blick das Bild des ganzen in uns aufzusaugen.

Der Pazifik war allgegenwärtig, verlief jedoch anfangs und mehrere male mittendrin nicht sichtbar parallel zum Trail. Wir hatten Glück. Die Sonne schien, Wale waren in Küstennähe durch ihren Blass auszumachen und uns begleitend, immer der Ruf des Seeadlers.

Der Mann hinter der Kamera hat genauso geguckt

Die vielen je nach Jahreszeit großen oder kleinen Bäche waren eine stetige Garantie für ausreichend Trinkwasser. Einige ließen sich mittels Seilbahn oder Hängebrücken Überqueren. Je nach Wasserstand, Schuhwerk und Lust war auch die Armmuskulatur dankbar für die Abwechslung beim ziehen der Gondel.

Der Aufräumschwerpunkt der Verwaltung lag deutlich bei den Leiter und Seilsystemen. Windbruch, Überschwemmungen und häufig kein Weg mehr zu erkennen war die Masse des Trails, die wir aber dankbar und manchmal in tiefster Gangart entgegen nahmen. Stöcker, Gamaschen, Sandalen und guter Nässeschutz erwiesen sich als Bonus.

Wenn die Unregelmäßigkeit der Tide es uns erlaubte und die Beine Meter machen wollten versuchten wir so oft es ging den Strandweg zu nutzen, um in sicheren Buchten mit viel Treibholz und dem abendliche Feuer am Zelt den Tag ausklingen zu lassen. Natürlich nachdem die Verpflegung, Zahnpasta und co im Baum hingen. Und das war gut so!

Super Zelt und Lagerplätze säumten den gesamten Trail. Meistens wurden diese durch bunte Fender in den Bäumen und Strandleitern markiert. Zum Inventar gehörten in der Regel eine oder mehrere Bären oder Cougarboxen sowie die abenteuerlichsten Donnerbalken natürlich mit Blick aufs Meer bei der Benutzung

Trotz Bekanntheit des Trails, waren wir doch überrascht wie oft wir Kontakt mit der Tierwelt hatten. Wir verzichteten auf Maßnahmen wie Bärenglocke und Spray und hatten Glück den Schwarzbären in seinem Revier beobachten zu können. Wir hörten den Cougar nachts durch die Zelt wand auf der Jagd nach Minks und zogen tagsüber an den fetten Seelöwenkolonien vorbei die mit pennen und spielen in der Brandung beschäftigt waren

Ursprünglich wurde der Trail im Pacific Rim Nationalpark zur Rettung Schiffbrüchiger angelegt, was das eine oder andere interessante Relikt unterwegs bezeugen kann. Allein über dreißig Schiffswracks liegen vor der Küste des Trails, der mit seiner Länge von 75km eher kurz erscheint. Der Leuchtturmwärter von Carmanah Point hat auf jeden Fall viele Geschichten auf Lager denen man sich schlecht entziehen kann.

Wir entschieden uns für die Nord-Süd route also vom leichten zum schweren. Diese 75km Küstenweg quer durch die Reservate der Ditidaht, Pacheedaht und der Huu-ay-aht ,waren ein Erlebnis der besonderen Art .Es war geprägt durch viel Humor, super Teamgeist, dicke Knie, abwechselnde Lach/Schmerz Attacken und nette Bekanntschaften.


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